BArch, Bild 183-R1027-0024 / Sindermann, Jürgen
Der am stärksten von den 17 m Kuttern geprägte Hafen ist der von Warnemünde.
Auf der Ostseite des Alten Stroms (Richtung Bahnhof) lagen die Gebäude der FPG. Aber auch die Westseite wurde für die Fischerei genutzt, hier lagen die Kutter teilweise in 3er Reihen.
Nach der deutschen Wiedervereinigung gingen die Bestände der 17 m Kutter in allen Häfen zurück. Von einst rund 140 Stück der 17 m Kutter waren um 1990 noch rund 50 im Einsatz. Um das Jahr 2010 lag der Bestand bei etwa 25. In vielen Häfen waren da nur noch vereinzelte Exemplare vorhanden, doch in Warnemünde blieb sehr lange eine durchgehende Reihe erhalten. Zu ihnen gehörten JOHANN STELLING, DESSAU, DOBERAN, PASEWALK, CHEMNITZ, HANNO GÜNTHER - alle diese Schiffe wurden mit der Zeit abgewrackt, mit Ausnahme der PASEWALK, die seit anderhalb Jahren beim Fischereihafen in Bramow an Land steht und wohl auch verloren ist.
Diese durchgehende Reihe der 17 m Kutter gehört für mich zum Warnemünder Ortsbild. Mir ihr wuchs ich auf, an sie gewöhnte ich mich. Der Alte Strom ist so etwas wie das Herz von Warnemünde und die 17 m Kutter sind das Herz des Alten Stroms - jedenfalls für mich. Warnemünde ohne diese Kutter ist für mich schwer vorstellbar. Also ich kann es mir ohne Kutter schon vorstellen und Warnemünde würde natürlich auch weiterhin existieren, aber irgendwie ginge es dann nicht mit rechten Dingen zu. Die 17 m Kutter gehören dazu.
Es verließen schon immer 17 m Kutter Warnemünde, doch blieben immer genug um mehr oder weniger eine Reihe zu bilden. Leider setzte vor etwa fünf Jahren eine Periode des starken Verfalls und Abgangs ein. Heute sind nur noch DÄNHOLM / Santa Maria, MEISSEN und OSCHATZ / Nordlicht dort. Von einer geschlossenen Reihe kann keine Rede mehr sein. Gern würde ich die STORKOW nach einer Instandsetzung nach Warnemünde verlegen.